Ihre bisherige Zielgruppe muss deshalb nicht komplett verworfen werden. Sie wandelt sich lediglich zu einem Potential, aus dem es gilt, einzelne Zielgruppen herauszufiltern. Und so geht‘s:
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Sie prüfen gemeinsam mit den Umsetzungsverantwortlichen, durch welche Merkmale sich die zum gewählten Potential zugehörigen Personen unterscheiden lassen. Im Falle der Senioren könnten solche Merkmale beispielsweise das Geschlecht, der Gesundheitszustand, die zur Verfügung stehenden Finanzmittel, die soziale Integration und weitere Punkte sein.
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Aus diesen Merkmalen und den dazugehörigen verschiedenen Ausprägungen erstellen Sie eine Matrix.
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Durch Kombination je einer Ausprägung pro Merkmal wählen Sie Ihre neue Zielgruppe aus.
Die Beschreibung dieser neuen Zielgruppe könnte dann so lauten: »Wittwer in der Altersgruppe von 65 – 75 Jahren, wohnhaft in ländlichen Gebieten, die über einen monatlichen freien Betrag von bis zu 500 Euro verfügen, in ihrer Freizeit gerne Sport treiben, jedoch sozial schlecht integriert sind«.
In die neue Zielgruppe hineindenken
Die obige Beschreibung ist deutlich konkreter als die vage Bezeichnung Senior«. Nun gilt es, sich intensiver mit der Situation dieser Zielgruppe auseinanderzusetzen: Was macht es aus, zu der Altersgruppe zwischen 65 und 75 anzugehören? Beispielsweise war der Betreffende bis vor kurzem noch berufstätig, hat nun aber plötzlich sehr viel Zeit zur Verfügung. Wer dann sozial schlecht integriert ist, fühlt sich möglicherweise einsam.
Haben Sie gerade beim Lesen des letzten Absatzes etwas gedacht in der Art: „Logisch, dem müsste halt mal jemand sagen, was man alles Tolles machen kann mit so viel Zeit. Da lernt er dann schon Leute kennen!“? Gratulation! Sie haben einen Ansatzpunkt gefunden, über den Sie diese Zielgruppe so ansprechen können, dass sie Ihnen zuhört! Deshalb gilt es nicht nur herauszufinden, was das Spezifische an der Situation ist, sondern auch, welche Probleme und Bedürfnisse sich daraus ergeben.
Als Resultat erhalten Sie die detaillierte Beschreibung einer Zielgruppe und ihrer Situation, die es in einem abschließenden Schritt zu verifizieren gilt. Dazu stellen wir ausgewählten Angehörigen der Zielgruppe unsere Thesen vor, und bitten sie um ihr Feedback.